Blogparade – polnische Kohlrouladen aus “Der grosse Glander”

Letzten Herbst in meinem Toskana Urlaub habe ich den Roman „Der grosse Glander“ von Stevan Paul gelesen. Jeden Morgen habe ich mir gemütlich einen Kaffee gemacht und mich mit dem Buch hinaus auf die Terrasse gesetzt. In dem Buch wird viel vom Essen gesprochen und so detailreich beschrieben, dass man es förmlich schmecken konnte. Das Resultat war, ich hatte permanent Hunger!

Schon auf den ersten Seiten beschreibt er den Italienischen und vor allem in der Toskana als Spezialität geltenden Lardo Speck. Wie gut, dass ich gerade in der Toskana war, so bin ich gleich ins nächste Dorf gefahren und habe mir diesen sogenannten Lardo beim Metzger geholt. Großartig! Hauchdünn geschnitten schmilzt der Lardo salzig auf der Zunge und schmeckt einfach wunderbar!

Stevan habe ich mitten in einer Kochbuchproduktion in der Kochgarage München kennen gelernt. Ich bin mit meinem Vater spontan mit einer Kiste voll mit unserem Senf und Saucen hingefahren. Wir haben Stevan und die anderen anwesenden probieren lassen und sie waren begeistert. Ich habe mich riesig gefreut, dass Stevan auf seinem Foodblog „Nutriculinary“ einen Artikel geschrieben hat in dem er über unseren Besuch berichtet hat. Hier könnt ihr euch den Artikel ansehen – der Blog ist sehr zu empfehlen schaut unbedingt mal vorbei!

 

Aber warum erzähle ich euch das Ganze und was hat es mit dem Buch „der grosse Glander“ auf sich? Stevans Verlag, hat eine Blogerparade gestartet. Hierzu kochen verschiedene Food-Blogger die Rezepte die in Stevans Roman beschrieben sind und stellen diese online. Ich wollte natürlich unbedingt mitmachen auch wenn es meinen Blog erst seit kurzer Zeit gibt!

Auf der Webseite des Mairisch Verlags könnt ihr euch auch die anderen Rezepte ansehen und noch mehr Infos über dieses Projekt nachlesen.

Eine Textpassage aus dem Buch „der große Glander“ für das Rezept das ich gewählt habe:

Seite 78: „Die müssen sonntags nicht Akkordeon hören und Golabki essen, es riecht schon in der ganzen Wohnung nach Kohl! Frau Ewa geht mit einem Tablett herum, darauf Schnapsgläser randvoll gefüllt mit Wodka und ein Berg dick  geschnittener Kümmelwurstscheiben.“

Hier meine Interpretation der polnischen Kohlrouladen „Golabki“

4-6 Personen | 1 Stunde, 30 Minuten Zubereitungszeit

Zutaten:

  • 500g Hackfleisch (gemischt)
  • 1 Weißkohl (ich habe einen Spitzkohl verwendet)
  • 100g Reis
  • 3 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Altbackene Semmel (ca. 50g)
  • 100 ml Milch
  • 2 EL Butter
  • 1 EL körniger Senf
  • 2 Eier
  • 3 EL Tomatenmark
  • ½ l Gemüsebrühe
  • 4 Wacholderbeeren
  • 1 TL Koriandersamen
  • 1 TL Kümmel
  • 1 EL Mehl
  • Etwas Zucker
  • Etwas Öl
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

In einem Mörser eine Gewürzpaste aus Wacholderbeeren, Koriandersamen, Kümmel, 2 geschälte Knoblauchzehen, ½ TL Pfeffer und 1 ½ TL Salz mörsern.

Das Hackfleisch mit der Gewürzpaste gut und gleichmäßig verkneten. Zur Seite stellen und marinieren lassen.

Den Reis nach Packungsangabe garen.

Die Semmel klein schneiden, mit lauwarmer Milch übergießen und einweichen lassen.

Die Kohlblätter (insgesamt 16 Stück) vorsichtig vom Strunk lösen. Den Strunk der Blätter keilförmig ausschneiden (sie Fotos unten). Reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen, die Kohlblätter darin 1 Minute blanchieren, vorsichtig mir einer Küchenzange wieder herausholen und in eine Schüssel mit Kalten Wasser geben und danach auf einem Küchentuch abtropfen lassen. Ein zweites Küchentuch darüber geben um die Blätter zu trocknen. Mit dem Nudelholz dann die Blattadern platt drücken.

Zwiebeln schälen und würfeln. Den Restlichen kohl für etwa 3 Minuten in das kochende Wasser geben, herausnehmen, den Strunk ausschneiden und die abgeschnittenen Blätter würfeln. Die Hälfte der Zwiebeln mit den Kohlwürfeln in eine Pfanne geben und glasig dünsten, rausnehmen und abkühlen lassen.

Aus Hackfleisch, Eiern, Semmel, Zwiebel-Kohlmischung, Senf und Reis die Füllung kneten und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Füllung danach in 8 Portionen aufteilen, in die Mitte der Kohlblätter jeweils eine Portion der Füllung geben und aufrollen.

Öl und Butter in einen Schmortopf geben und die Kohlrouladen von allen Seiten anbräunen. Dann die Rouladen herausnehmen, die Restlichen Zwiebeln im Schmortopf glasig dünsten. Das Tomatenmark einrühren und etwas anrösten. Das Mehl dazugeben, unterrühren und mit Brühe ablöschen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken.

Die Kohlrouladen in die Sauce geben und 30 Minuten mit geschlossenen Deckel köcheln und garen lassen oder bei 180°C im Ofen garen.

Dazu passt hervorragend ein Kartoffelbrei:

1 kg Kartoffeln schälen, grob schneiden und in Salzwasser gar kochen. Das Wasser abgießen und die Kartoffeln im Topf mit 100ml Milch und 50g Butter stampfen. Mit Salz und etwas Muskatnuss und evtl. noch etwas Milch oder Sahne abschmecken.

#glanderblogparade

5 comments on “Blogparade – polnische Kohlrouladen aus “Der grosse Glander””

  1. Ich liebe Deinen Blog!!!
    Sensationell. Alles was ich nachgekocht habe spitze. Sehr kreativ, saisonal, genial!
    Liebe Grüße
    Roswitha-Maria

  2. Hallo Lisana, vielen Dank für diesen schönen Blog. Dass du sehr gut kochen hast, merkt man finde ich, dass du super auf den Punkt kochen kannst. Ich wäre nicht draufgekommen, die Golobki vor dem Dünsten noch bräunlich aromatisch in der Pfanne anzubraten. Dabei habe ich dieses Gericht aus meiner Heimat schon öfters gekocht 😉 Wenn du Zeit hättest, könntest du mir verraten, was das für eine Gusseisene Pfanne ist? Ist sie Induktions-Herd geeignet? Dir weiterhin viel Spaß mit diesem neuen Blog-Projekt! Kata. Valenta

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich stimme der Datenschutzerklärung zu